Am 24. März hat der französische Senat einen Änderungsantrag genehmigt, der die E-Rechnungspflicht für alle Unternehmen verschieben könnte. Bei Annahme würden sich die Fristen um ein ganzes Jahr verschieben und Unternehmen jeder Größe betreffen.
Nicht nur KMUs betroffen
Zunächst wurde angenommen, dass sich die Verschiebung nur auf kleine und mittlere Unternehmen bezieht. Doch der Vorschlag betrifft alle Unternehmen mit umsatzsteuerpflichtigen Transaktionen in Frankreich.
Dies ist ein weiteres Kapitel in Frankreichs digitaler Steuertransformation. Lesen Sie auch unseren Beitrag zur verpflichtenden Echtzeit-Transaktionsmeldung in Frankreich.
Was ändert sich konkret?
Wenn der Vorschlag bei der nächsten Parlamentsabstimmung am 24. April angenommen wird, verschieben sich die Fristen wie folgt:
- Empfang von E-Rechnungen: Alle Unternehmen müssen ab September 2027 E-Rechnungen über eine zertifizierte PDP empfangen können (statt September 2026).
- Versand von E-Rechnungen:
- Groß- und Mittelunternehmen: Frist auf September 2027 verschoben (statt 2026).
- KMUs und Kleinstunternehmen: Frist verschoben auf September 2028 (statt 2027).
Dieses mögliche Aufschieben verschafft Unternehmen mehr Vorbereitungszeit, sollte sie aber nicht vom Handeln abhalten. Wie in unserem Beitrag zur E-Rechnungseinführung in Frankreich erklärt, ist Vorbereitung entscheidend – vor allem ohne kostenloses öffentliches Portal.
Politische und technische Hintergründe
Ein Hauptgrund für den Vorschlag ist die reduzierte Rolle des staatlichen Portals (PPF), das keine kostenfreie Plattform mehr anbieten wird. Unternehmen müssen auf zertifizierte Anbieter umsteigen. Der Vorschlag argumentiert, dass dies einen längeren Umsetzungszeitraum rechtfertigt.
Da der Antrag von einer Oppositionspartei stammt und rechtliche Fragen aufwirft, ist seine Zukunft jedoch ungewiss.
Und jetzt?
Noch ist nichts beschlossen. Die nächste Abstimmung am 24. April wird zeigen, ob die neue Frist Gesetz wird.
Unternehmen sollten den Vorbereitungsprozess fortsetzen: Systeme prüfen, IT-Teams einbinden und eine zuverlässige Lösung wählen.